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2. Lichtnahrungsprozess März 2006

Die Umstellung auf ein Leben ohne Nahrung. Ein Tatsachenbericht über den Ablauf eines "21-Tage Lichtnahrungsprozesses".
 

Diese Seite soll auch diesmal mein persönlicher Bezugs- und Orientierungspunkt sein, wenn ich nun nach einem halben Jahr am 11.März 2006 den "21-tägigen Lichtnahrungsprozess" wiederhole. Es ist Bestandteil des Prozesses, einen "Begleiter" zu haben, der gelegentlich da ist und von dem man vor allem weiß, "dass er da ist". Und darüber hinaus wird sogar der telefonische oder E-Mailkontakt zu einem erfahrenen Berater empfohlen. Beides wollte ich schon beim ersten mal nicht und es gibt auch genügend Menschen, die den Prozess allein durchgeführt haben. Aber einen Bezugspunkt müssen die Gedanken haben, denke ich. Und der soll auch diesmal wieder einzig und allein diese Webseite sein. Allerdings kann ich nun zwei oder drei Menschen bitten, dort gelegentlich zu lesen und damit für meine Gedanken präsent zu sein. Das ist also etwas, das sich seit der 1. Reise für mich und mein ganzes Wesen geändert hat: Ich bin diesmal nicht allein. 

Ich habe beim ersten Versuch im September vorigen Jahres, bis auf den einen fehlenden, letzten Tag, fünf  Wochen nichts gegessen, so war es. Der eigentliche Prozess umfasst nur drei Wochen, und die Entscheidung, zwei weitere Wochen oder überhaupt  weitere Zeit dranzuhängen, stand zwar am Anfang schon im Raum, war aber nicht festgelegt. In der ersten Woche durfte auch gemäß der Anleitung nichts getrunken werden, exakt bis zum Ablauf des 7. Tages.  Auch daran habe ich mich gehalten. Dann zwei Wochen bis zum 21. Tag nur verdünnten Orangensaft, nichts anderes. Danach "zur Erholung" eine Woche Frucht- oder Gemüsesäfte nach Belieben. Und zum Abschluss eine  Woche nur reines Wasser. 

"Lichtnahrungsprozess" ist ein inzwischen etablierter  Begriff, sogar in wissenschaftlich orientierten Kreisen. "Leben ohne Aufnahme von Nahrung" Und zwar nicht für kurze Zeit, nicht für Tage oder Wochen, sondern dauerhaft. Dass sich Wissenschaftler damit beschäftigen, ändert nichts daran, dass andere Wissenschaftler dieses für abstrus und unmöglich halten. So ist und war es immer an den Grenzen der Wissenschaften. Und dass der Zufallsleser, der hier auf dieser Seite landet, sich denken muss, er sei auf eine Seite und in einen Kreis von geistig nicht ganz gesunden Leuten geraten, ist auch verständlich. Ich kann ihm nur sagen, er soll seinen kleinen Horizont entweder behalten und schleunigst hier weggehen oder er soll sich der Gefahr aussetzen, an seinem Weltbild zweifeln zu müssen. Immerhin gibt es zahlreiche Beweise und auch solche von Menschen, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen. Literaturhinweise brauche ich nicht zu geben, die kann sich jeder selber bei Google.de oder sonstigen Suchmaschinen massenhaft holen. Wer sich dort allerdings sofort umgeben fühlt, von süßlichem Engelsgeschwafel und dem Duft von Räucherkerzen, der hat recht. Es ist nun mal so in dieser Welt, dass sich immer sofort die "verzückten Geister" in Scharen anschließen, wenn sich etwas außerhalb der Grenzen von Wissenschaft und Vernunft abzeichnet. Ich für mein Teil lehne das ab. Mir sind auf meiner 1. Reise auch keinerlei Engelswesen körperlich begegnet, außer in meinen Träumen vielleicht. Ich habe auch keine Visionen von Gott gehabt, das brauche ich nicht, denn ich glaube auch ohne das an ihn, ein "All-das-was-ist". Kurzum: Im Gegensatz zu vielen Berichten gab es für mich nie einen Augenblick, in dem ich mich der Realität entrückt gefühlt hätte. (obwohl auch das eine interessante Erfahrung gewesen wäre)

Die Gründe, weshalb ich überhaupt an den Lichtnahrungsprozess glaube, sind gänzlich anderer und viel subtilerer Art. Ich muss sie nicht darlegen, denn ich muss ja auch nichts beweisen. Mir genügt es, dass ich es weiß und andere es auch wissen. Aber es ist mir wichtig, dass die Menschen, die meine Reise ein wenig aus den Augenwinkeln mitverfolgen, sehen, dass ich in der Lage bin, analytisch damit umzugehen. Und daran reflektiere ich für mich selber und gebe mir selber die Sicherheit, die mir alle Wissenschaft nicht geben könnte.

 
Was werde ich diesmal anders machen?

Ich habe beim 1. Versuch ein Protokoll geführt und Daten erfasst. Davon werde ich diesmal gänzlich absehen. Es beweist nur die Unsicherheit, die ich eigentlich ablegen möchte und das Festhalten an Verstandesmodellen. Ich denke aber, auf dieser hohen Ebene der Seele muss es ein wenig merkwürdig anmuten, wenn man mit Blutdruck- und Pulsmesser, Waage und Stoppuhr herumläuft und alles aufschreibt. Für wen auch? Und dabei entgehen einem möglicherweise die feinen Signale, die einen nur in der Stille erreichen können. Die Seele schreit nicht, sie flüstert höchstens, um ihr Kind - mich - nicht zu erschrecken.  

 
Was hat sich geändert?

Eigentlich nichts, was mein Ego und mein Leben an der Oberfläche betrifft. Was sich in der Tiefe der Seele geändert hat, kann ich nicht einschätzen, aber ich ahne, dass es nicht ohne Wirkung war. Was die Nahrungsaufnahme betrifft, so habe ich damals direkt nach den 5 Wochen begierig wieder angefangen alles zu essen. Ich habe auch längst wieder mein damaliges Körpergewicht von 76 kg und fühle mich auch wieder etwas zu schwer. So gesehen wird es auch diesmal eine Erleichterung für mein Befinden sein, wenn ich erst die 1. Woche hinter mir habe. Nur weiß ich nun schon, was es heißt, eine Woche nichts zu trinken. Das ist eine Grenzerfahrung. Der Drang nach Essen kommt erst in der Mitte der insgesamt 3 Wochen. Ich kenne also diesmal schon den Weg und die Beschwerden ein wenig. Vielleicht schaffe ich es diesmal, so wie es "die Botschaft" vermittelt. Aber ich werde es nicht erzwingen, sondern nur mit Vertrauen erlangen können. Vertrauen in meine eigene Seele und ihre Macht, alles zu geben oder alles zu nehmen.  

 

Über diese Eindrücke werde ich berichten, wenn mir danach ist. Aber die größte Fähigkeit, die man erlernen kann, ist Schweigen können, dort wo man viel erzählen könnte. 

geschrieben am 1. März 2006

 
 
In anderthalb Wochen am 11.März geht es los. Ich gehe auf eine Reise, die mich wieder weit fort führen wird, ohne, dass ich mich körperlich von zu Hause entfernen muss.
 

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11.03.2006, 1. Tag
Heute starte ich. Ich komme mir vor wie auf einem Bahnhof, zu dem ich wie geplant aufgebrochen war. Und nun weiß ich nicht, welchen Zug ich nehmen soll, nicht mal wohin ich fahren werde.

Beim ersten Versuch, im September, war mein Ziel klar. Ich wollte an dieser großen Sache "Lichtnahrungsprozess" auch teilhaben, wohl um an innerer Größe zu gewinnen. Und vermutlich auch an Bedeutung. Wahrscheinlich war das sogar der Hauptgrund, aus dem mein Ego mich antrieb. Nun weiß ich aber, dass ich es nicht realisieren konnte. Die Seele hat ihre eigenen Ziele und Eitelkeit gehört bestimmt nicht dazu. Ich weiß auch inzwischen, dass ich das Leben der zum Vorbild genommenen Menschen in Sachen Nahrungslosigkeit nicht leben kann. Derzeit jedenfalls nicht. Allein deshalb schon, weil die Bindung an den Genuss "Essen" noch viel zu "natürlich und elementar" gegeben ist. Der Umschwung wäre zu groß. Und die Gier habe ich damals im September  kennengelernt, nach 5 Wochen ohne Essen. Aber für einige Wochen bei Halten des Gewichtes..., das wäre mein Ziel und das würde mir genügen. 

Nach dem Aufwachen habe ich den Tag begrüßt. Nicht mit einer Zeremonie, nur mit dem bewussten Gedanken, dass wieder ein Abschnitt beginnt, von dem man nicht weiß, wie es ausgeht. 

 
 
Gestern habe ich zuletzt gegessen und getrunken. Ab heute eine Nullwoche ohne Essen und Trinken. Danach 2 Wochen nur Fruchtsäfte. Ich starte mit einem Gewicht von 75,6 kg.   
 
 

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13.03.2006, 3. Tag  
Der dritte Tag. Gestern Abend hatte ich großen Durst. Habe erstmals mit Wasser den Mund ausgespült, das ist erlaubt, wenn man nichts hinunterschluckt. Ich fühlte mich gar nicht so gut und fragte mich, wie ich dies 7 Tage ohne Trinken  überstehen soll. Wenn ich es nicht schon einmal im September gemacht hätte, wäre das noch schwerer. Heute morgen fühle ich mich  besser. Absolut kein Durst. Die Erkältung geht zurück. Und als ich wach wurde, fiel mir auf, dass ich auf dem Rücken lag und keine Rückenschmerzen hatte. Seit Januar habe ich verstärkt Rückenprobleme und kann nur auf der Seite schlafen. Entzündliche Prozesse vermutlich. Heute morgen wie weggeblasen. Beim Strecken spüre ich die Stelle noch, aber es wird besser. Außerdem plagen mich seit Monaten Verspannungen der Muskulatur, vor allem in den Beinen. Daher wohl auch der kleine Muskelfaserriss. Und nachts wurde ich oft mit einem Krampf, meist Wadenkrampf, wach. Ich führe das auf Darmprobleme zurück, habe seit langem Schokolade und Kakao in Verdacht, das auszulösen. Auch das Problem ist nun offenbar weg. Ich fühle mich heute wie neugeboren. Aber ich weiß, dass die harten Tage noch kommen. Am 5. Tag wird es schlimm werden, dann versucht der Körper Wasser umzulagern, aus dem Gewebe an andere Stellen. Das ist mit ziehenden und nicht nachlassenden Schmerzen in der Nierengegend verbunden.  An Schlafen ist dann nicht zu denken. Ein bekanntes Problem unter den "Praniern".

Meine Seele: "Ich vermisse Dich so sehr, Du schweigst dieses mal. Ich verstehe. Ich soll es allein machen, ohne, dass Du mich allein gelassen hast."

Ich habe den Beschluss, dies zu machen, allein gefasst, nicht die Seele hat es für mich beschlossen. Das ist die Freiheit, die ich habe und die mich von einer Marionette "an den Fäden höherer Mächte" unterscheidet. Nun soll ich es auch allein machen und alles hinnehmen, wie es kommt. Die Höhenflüge der Gedanken, von denen immer berichtet wird, vermisse ich auch diesmal, so wie im September schon. Ich hatte sie schon vorher lange Zeit und war schon längst an diesen Orten. Mit dem Lichtnahrungsprozess kann ich sie nicht erreichen. Dazu gibt es andere Wege, die sich abzeichnen. Ich Muss mit den dunklen Seiten meines Egos fertig werden, Ehrgeiz, Intoleranz und Unduldsamkeit gegenüber Dummheit und Frechheit, wo immer ich sie zu sehen meine.

Das ist das Problem: Mein Ego sucht nach Dummheit und Frechheit bei anderen, vor allem in den Fernseh-Medien, die das Törichte und Primitive in den Massen anspricht, erfolgreich und ohne Rücksicht auf die Schäden, die sie in der Gesellschaft anrichten. Mein Ego sucht aber nicht  danach, um die Gesellschaft vor der Verblödung zu retten, sondern nur um sich damit kritisch (und selbstherrlich) auseinander zu setzen. Es geht ihm um die Auseinandersetzung. Es gaukelt mir vor, "für unsere Ideale" durchs Feuer zu gehen und nirgendwo den Mund zu halten, wo Dummheit und Frechheit sich hervortun. Dabei legt mein Ego selbst alle diese Feuer, durch die es angeblich gehen will. Ich habe längst das Wissen, aber ich sehne mich immer noch nach der Weisheit, nach diesem Wissen leben und handeln zu können.     

Eigentlich ist das "Botschaft meiner Seele" genug. Ich soll in mir selber nach Dummheit und Überheblichkeit suchen. Und ich soll mein Ego zum Schweigen bringen.

Mein Gewicht heute morgen: 71,6 kg   (4 Kilo in 2 Tagen, das kommt mir ungewöhnlich vor)

 

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14.03.2006, 4. Tag  
Heute Mittag ist "Halbzeit". Noch dreieinhalb Tage ohne zu Trinken. Auf das Essen könnte ich momentan verzichten, aber der Durst ist nun auch körperlich da. Ich spüle mit kaltem Wasser oder lutsche Eiswürfel und spucke alles brav aus. Das Liegen ist ziemlich unangenehm. Es stellen sich sofort Rückenschmerzen in der Nierengegend ein. Ziehende, nicht örtlich bestimmbare Schmerzen, durch den Versuch des Körpers, Flüssigkeiten umzuverteilen. In der Nacht werde ich alle 15 Minuten wach. Bin um Mitternacht aufgestanden und habe ein Bad genommen. Der schlimmste Tag wird morgen sein. So war es beim letzten mal auch.  Ansonsten bin ich körperlich fit. Fühle mich nicht sonderlich geschwächt, könnte aber keine größeren Arbeiten machen. Stuhlgang hatte ich zuletzt am 1. Tag. Urin habe ich noch regelmäßig, weiß gar nicht, wo das noch herkommt.

Meine Emotionen sind weg. Ich vermisse die Höhenflüge der Gedanken. Und auch diesmal habe ich die Umwandlung, die vom 3. auf den 4. Tag erfolgen soll, nicht verspürt. Ich gehe trotzdem davon aus, dass alles planmäßig verläuft und, dass ich die sieben Tage durchhalte. Die anschließenden Saftwochen werden kein Problem sein.

Mein Gewicht heute morgen: 70,6 kg, Puls und Blutdruck normal

 

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15.03.2006, 5. Tag
Der fünfte Tag. Nach Sicht der Schulmedizin stirbt man an diesem Tag. Es gibt jedoch andere, wissenschaftliche Erkenntnisse, über längerfristigen, vermutlich  wochenlangen  Nahrungs- und Flüssigkeitsentzug, die das längst widerlegt haben. Die Wissenschaft hat allerdings ein unüberwindbares, ethisches Problem damit, weil es um Menschenversuche an Konzentrationslagerhäftlingen  der Nazizeit  geht. Dieses Wissen wird um keinen Preis in das Gesamtpotential der Wissenschaften aufgenommen werden. Das ist verständlich. Es zeigt aber auch, dass Wissenschaft ein (in diesem Falle ethisch-) verzerrtes Bild der Wirklichkeit liefert. Die Wirklichkeit der Organe des Körpers kann aber aus streng wissenschaftlicher Sicht keine ethische, sondern nur eine physische sein. So viel zu Glaubwürdigkeit der Wissenschaft in diesen (und anderen) Dingen.

Egal, vor diesem fünften Tag habe ich mich gefürchtet, weil er schon beim ersten mal im September so grausam war. Er scheint aber nun gar nicht so schrecklich zu sein. Mein Puls ist heute morgen erstaunlich regelmäßig. Die häufigen Extrasystolen fehlen gänzlich. Sie sind bei einem kräftigen Herzen zwar nicht ernsthaft gefährlich, aber lästig und es freut mich, dass sie auch (wieder) mal ganz weg sein können. Somit hat mir dieser Tag schon ein schönes Geschenk gemacht.  

Ein weitaus größeres Geschenk ist die Wiederkehr der Fähigkeit, intuitiv-visuell und analytisch zu denken. Damit bin ich in der Lage, eine "Beobachterposition" außerhalb meines Empfindens einzunehmen und effektiv zu reflektieren. Ich sehe die Aufgaben, die vor mir liegen und die unerledigten, die mich noch zurückhalten: Mein Ego hat sich längst auf einen Krieg vorbereitet. "Krieg gegen Dummheit und Frechheit." Und nun lauert es bei jeder Gelegenheit, dass diese Armee endlich zum Einsatz kommt und ihre Kampfkraft unter Beweis stellen kann. Das ist aber nicht das, was mir die Elemente (von mir aus auch "Fragmente") meiner Weisheit vermitteln: "Versuche nicht die Welt zu verbessern. Versuche Dich selbst zu verbessern, und damit wird auch die Welt ein Stück besser." Und: "Es gibt kein Scheitern in dieser Sache. Allein der Versuch und die Absicht verbessern Dich, wenn nur der Wunsch danach in Dir erhalten bleibt."

Diese Gedanken denke ich beileibe nicht zum ersten mal. Sie tauchen von Zeit zu Zeit auf und  versinken doch immer wieder im Morast der Emotionen, im Streben meines Egos. Wenn sie nicht präsent sind, fühle ich mich allein und einsam, abgeschnitten von der Präsenz meiner Seele. Und auch von den Bewusstseins-Entitäten auf anderen, höheren Ebenen, von denen ich weiß. Ich habe nach dem ersten Lichtnahrungsprozess im September einmal meine Seele befragt, ob ich über ein Medium Kontakt zu höheren Bewusstseins-Entitäten aufnehmen soll, um z.B. zu erfahren, wie weit ich den Prozess abgeschlossen habe und falls, woran er gescheitert ist. Die Antwort war verblüffend: "Du wirst niemals in Deinem Leben einem höheren Wesen begegnen, als der höchsten Präsenz Deiner eigenen Seele." Es hat mich zunächst irritiert, aber nur einen Augenblick. Es hat nichts von Überheblichkeit, denn es gilt für jede Seele und für jedes Sein. Und es erinnert mich an Elemente aus der altägyptischen Mythologie. 

    

                           * * *     

   

Allein bin ich! Allein, allein!

Allein durcheile ich die kosmischen Einsamkeiten.

Siehe, ich öffne die Pforten des Himmels

und sende die Geburten zur Erde.

Ich bin das Gestern, das Heute und das Morgen.

In meinen zahlreichen Geburten

Bin ich die göttliche und geheimnisvolle Seele.

Die einst sich die Götter schuf

Und deren Essenz die Gottheiten des Himmels nährt.

Ich bin das Heute der unzähligen Generationen.

ich habe mich selbst gestaltet.

Meine Formen hüte ich verborgen in mir.

Ich bin derjenige, den niemand kennt.

Ich bin der Unbewegliche.

In meiner Hand ruht das Schicksal der Gegenwart.

Ich bin es, der die Millionen Jahre betrachtet ...

               Ägyptisches Totenbuch

    

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Ich bin also allein und ich bin der Gott selber, der sich und alles erschuf. Und jeder andere ist es auch. Dorthin führt also jede Erkenntnis.

Mein Gewicht heute morgen: 69 kg, Puls und Blutdruck normal. Alles andere, Stuhlgang und Urin auch.

Ich freue mich nun auf morgen, dem letzten Tag "vor dem letzten Tag".  (Ergänzung: "Letzter Tag ohne Trinken", danach geht es 2 Wochen nur mit verdünntem  Orangensaft weiter.)

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16.03.2006, 6. Tag  
Der vorletzte Tag der 1. Woche. Die Dehydrierung ist nun deutlich geworden. Mache nun regelmäßig die erlaubten Mundspülungen. Jetzt stellt sich auch das vom ersten Versuch im September schon bekannte Ziehen in der Zwerchfell- und Lebergegend ein. Es kam diesmal aber nicht so früh und ist auch bei weitem nicht so heftig. Mit den Augen habe ich diesmal bisher noch keinerlei Probleme. Das war beim ersten Versuch anders. Die Rückenschmerzen haben nachgelassen, die nervliche Unruhe vom letzten mal habe ich gar nicht vernommen. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass alles wesentlich milder abläuft. Ich bin auch im Gesicht bei weitem nicht so gezeichnet, wie damals. Kann zwar keine Bäume ausreißen, bin aber fit genug, um den ganzen Tag herumzulaufen und mich zu beschäftigen. Mit einigen Ruhepausen. Muskelkrämpfe, wie sie vorher fast regelmäßig, vor allem nachts, auftraten, hatte ich kein einziges mal. Morgen ist der letzte Tag und ich freue mich auf die anschließenden Saft-Wochen. Dann wird die Entgiftung und Reinigung des Körpers vollzogen.   

Mein Gewicht heute: 67,5 kg, ich werde wohl am Ende des 7. Tages etwa 65 kg haben. Das ist wesentlich mehr Gewichtsverlust als erwartet. (Ich rechnete mit ca. 67,5 kg, ähnlich wie im September.)

Puls und Blutdruck sind normal. Urin wenig aber noch regelmäßig.

 
 
 

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17.03.2006, 7. Tag  
Es ist nach Mitternacht und ich bin sehr erleichtert, dass endlich der letzte Dursttag angebrochen ist. Es ist sehr hart, gegen den Durst zu kämpfen. Vor allem, wenn man es freiwillig macht und niemanden hat, der es einem eingebrockt hat und auf den man schimpfen könnte. (!?) Mein Gewicht beträgt nun 66,9 kg. Ich werde jetzt noch ein Bad nehmen und dann ins Bett gehen.   
 
 

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18.03.2006, 8. Tag  
 06:00 Uhr aufgestanden, Gewicht nach der Toilette: 66,6 kg, Blutdruck u. Puls normal 

Geschafft! Die sieben Dursttage liegen hinter mir. Zwar habe ich einige Beschwerden - wie beim ersten Versuch im September - diesmal gar nicht oder wesentlich milder gehabt, aber die Dehydrierung war um so heftiger. Das konnte ich am Gesamtgewichtsverlust sehen. 1,2 kg mehr. (9,7 kg gegenüber damals 8,5 kg) Um Mitternacht habe ich mit großem Genuss ein-einviertel Liter auf 20 Prozent verdünnten Traubensaft getrunken und bis zum Aufstehen eine Flasche Mineralwasser, weil ich ein paarmal mit Durst wach wurde. Inzwischen habe ich insgesamt  7 Liter getrunken, und die körperliche Schwäche der letzten Stunden ist wie weggeblasen. Die Erkältung ist fort, der Muskelfaserriss schmerzt kaum noch, der Rücken ebenfalls. Ich kann jetzt in Ruhe meine zwei Saft-Wochen machen.

Am Vortag war ich noch bei meinem Hausarzt, der hat sich eines Kommentars enthalten. Blutdruck, Puls und Abhören des Herzens ergaben aber nichts. Fazit: Nicht unbedingt zur Nachahmung zu empfehlen. Ich werde es wohl auch nicht wiederholen.

 

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19.03.2003, 9. Tag
Der Verlauf der ersten 7 Tage war diesmal eindeutig günstiger als beim 1. Versuch im September, abgesehen von der stärkeren Dehydrierung und den größeren Durstqualen in den letzten Stunden. Aber jetzt kommen doch Beschwerden hinterher, die ich beim ersten Versuch nach den 7 Tagen nicht hatte. Bin mir auch nicht sicher, ob meine Erkältung nicht noch in mir steckt. Heute morgen habe ich eine leichte Arrhythmie, Puls und Blutdruckwerte sind deshalb nicht exakt messbar. Aber Arrhythmien habe ich seit vielen Jahren immer wieder schon, der Lichtnahrungsprozess ist also nicht die Ursache. Dennoch habe ich die Nacht ausgezeichnet geschlafen. Gestern habe ich 8 Liter Fruchtsaft (mit Wasser verdünnt) getrunken, ganz nach Bedürfnis. 

Meine Seele, meine inneren Stimmen: Sie sagen diesmal nichts. Oder sie sagen etwas, das ich nicht hören will. Ich weiß es noch nicht. Ich soll es wohl selber herausfinden und muss also diesmal ganz allein da durch. Muss es theoretisch auch für möglich halten, dass ich auf einem Irrweg bin und unter Umständen sogar abbrechen muss. Auch das muss in Erwägung gezogen werden. Das werde ich in den nächsten Tagen entscheiden müssen. 

Mein Gewicht heute morgen: 69,1 kg.

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20.03.2006, 10. Tag
Mein Erkältung ist noch da. Die Arrhythmie von gestern ebenfalls. Gestern gab es leichte Kreislaufbeschwerden, von denen andere auch berichten. Heute geht es wesentlich besser. Ich werde trotzdem entscheiden müssen, ob ich die 21 Tage durchziehe. 

Was sagt mir meine Seele? Sie schweigt zu allem. Ich kann mich erinnern, dass es beim ersten Versuch im September in dieser Phase auch eine große innere Leere gab. Was aber würde meine Seele mir sagen, wenn sie spräche? Vielleicht: "Du bist auf einem Weg, den dein Ego, deine Eitelkeit und dein Ehrgeiz gewählt haben, aber er führt nicht an unser gemeinsames Ziel." 

Mein Gewicht heute morgen: 69,3 kg. Wenn sich das hält, kann ich damit zufrieden sein.

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Halbzeit im 21-Tage Lichtnahrungsprozess. Mein Arrhythmie ist gestern noch verschwunden. Blutdruck normal, Puls leicht erhöht. Ich kann viel und gut schlafen. Habe etwas abgenommen. Gestern erstmals die allgemein vom Fasten her bekannten Probleme mit den Augen. 

Mein Gewicht heute morgen 68,6 kg. 

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22.03.2006, 12. Tag
Körperlich geht es mir gut. Blutdruck und Puls normal, wie am Vortag. Schlafen kann ich sehr gut, leider unterbrochen von zahlreichen Gängen zur Toilette. Bei 5 - 6 Litern (verdünntem) Fruchtsaft täglich, geht das wohl nicht anders. Probleme mit der Sehkraft, vor allem abends.

Was sagt meine Seele? Ich vermisse die vielen subtilen Signale aus der Tiefe meines Seins, die mich sonst umgeben. Aber es bleiben genügend Hinweise, die sich deuten lassen. Meine Seele sagt mir in etwa dem Sinn nach, dass ich nicht gerufen wurde, diesen Weg zu gehen. Dass ich es aus Eitelkeit und Ehrgeiz mache. Und dass ich damit keinen Erfolg haben werde, was den Lichtnahrungsprozess betrifft. Nahrungslos leben ist nicht meine Mission. Eine klare Botschaft.

Ich muss es akzeptieren. Also werde ich die 21 Tage wie vorgesehen ohne zu Essen zu Ende führen und es als eine Fastenkur betrachten. Das hingegen scheint meinem Körper ausgezeichnet zu bekommen. Und damit gerate ich auch nicht in Konflikt mit meiner  Seele.

An der Sache selbst zweifle ich nicht. Aber für mich ist es wohl ein Irrweg gewesen. Zweifellos könnte ich nach den 21 Tagen  Wochen oder Monate nur von Fruchtsäften leben - ohne weiter an Gewicht zu verlieren - und mir einreden, ich hätte den Lichtnahrungsprozess "gemacht".  So machen es anscheinend die meisten von denen, die diese 21 Tage überhaupt schaffen. Und irgendwann früher oder später kehren sie zu den alten Essgewohnheiten zurück. Diesen Selbstbetrug werde ich mir nicht antun. Sollte nicht noch ein Wunder geschehen, hat es bei mir nicht funktioniert.

Mein Gewicht heute morgen 68,5 kg.

 

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23.03.2006, 13. Tag

Körperliches Befinden ohne Besonderheiten, Blutdruck und Puls normal. Etwas Gewichtsverlust gegenüber dem Vortag. Gut und fest geschlafen. Meine Erkältung besteht fort. Habe nun eine Infektion im Rachenraum, bei der besonders das Zäpfchen anschwillt. Das hatte ich im Dezember bereits einmal. Vielleicht hat es damit zu tun, dass durch das Fasten verschleppte Krankheiten hochkommen. So habe ich gelesen. Die Augen sind heute schwach, ich muss meine Brille zum Lesen tragen. Die Fernsicht ist hingegen gut, wie immer.

In der Nacht hatte ich einen Traum, der Symbolcharakter hat. Ich fuhr als Fahrer eines großen LKWs auf einer Route, die ich nicht kannte. (ich assoziiere LKW mit Körper bzw. Gesundheit und Route mit meinem Leben). Irgendwo kamen Hinweisschilder auf eine kommende Raststätte und "auf Pferdefutter". (assoziiere Pferd mit Körper). Dort entschied ich mich aus einem Impuls heraus spontan, abzubiegen, um anzuhalten. Dann, in der Seitenstraße, erkannte ich aber, dass es ein Fehler war und fuhr weiter, ohne anzuhalten. Nach einigen Kehren und Schleifen war ich wieder "auf der Route".  

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Zwischenbilanz 13. Tag

Habe mich in den letzten Tagen in diversen Foren umgesehen, in denen es um Lichtnahrung geht. Dabei fielen mir "wieder einmal" vier Gruppen ins Auge:

Die Verzückten

Sie haben Sensoren für alles Extravagant-Mystische und saugen es kritiklos auf, wo immer sie es finden. Mit Ausnahmen sind sie im Alltag erfolglos, leben sowohl materiell als auch psychisch am Existenzminimum. Sie folgen jeder esoterischen Strömung, können innerhalb von Minuten neue  Weltbilder übernehmen  oder alte verwerfen. Oft steht neben der psychischen Labilität ein ernster Realitätsverlust dahinter. Im Alltag haben sie große Probleme,  denen sie dadurch begegnen wollen, dass sie aus der Realität in Wunsch-Traumwelten flüchten und sich allen Strömungen anvertrauen, die nur weit genug von der - Erfolg verweigernden - Realität fortführen. Sie brauchen die Bestätigung von Gleichgesinnten und sie begegnen sich auf entsprechenden Veranstaltungen. Die Bücher und Veranstaltungen von "Jasmuheen" sind für sie die einzige wirkliche Verheißung und Wahrheit. Eher vermuten sie ein groß angelegtes Komplott und geheime Machenschaften "gegen Jasmuheen", als in Erwägung zu ziehen, dass sie nicht zum Licht, sondern hinters Licht geführt werden. 

Die Abgeklärten

Sie stehen außerhalb aller Dinge oder gar darüber. Sie sehen die Welt als eine große Strömung, in der alles zueinander Bezug hat und nichts undenkbar scheint. Sie sehen sich als "die obere, aufgestiegene Gilde der Verzückten". Sie melden sich nicht oft zu Wort, und wenn sie etwas sagen, scheint es Gewicht zu haben. Allein deshalb, weil sie wenig sagen. Bei ihnen findet man fast immer eine narzisstische Selbstverliebtheit. 

Die Abgeklärten

Sie stehen außerhalb aller Dinge oder gar darüber. Sie sehen die Welt als eine große Strömung, in der alles zueinander Bezug hat und nichts undenkbar scheint. Sie sehen sich als "die obere, aufgestiegene Gilde der Verzückten". Sie melden sich nicht oft zu Wort, und wenn sie etwas sagen, scheint es Gewicht zu haben. Allein deshalb, weil sie wenig sagen. Bei ihnen findet man fast immer eine narzisstische Selbstverliebtheit. 

 

Die Sandburgenzerstörer

Sie sind dynamisch aber erfolglos. Sie sind erwachsen geworden, aber ihr Sozialverhalten ist auf Kindergartenniveau stehengeblieben. Sie pöbeln und beleidigen entweder sofort oder spätestens, wenn man ihnen widerspricht. Sie lassen nur die Wahrheit ihrer Worte gelten, niemals aber eine, die "dahinter" steht oder die sie nicht kennen oder gar eine, die noch gefunden werden muss. Entsprechend sind sie in Diskussionen stets destruktiv, niemals konstruktiv. Sie sind auch nicht auf der Suche nach Wahrheit. Sie wollen sich lediglich selbst befriedigen. Das tun sie, indem sie in allen Foren herumgeistern, in denen es um "das Alternative" geht. Sie sind vielseitig, denn sie beschränken sich nicht auf ein Thema. Sie haben alle Themen im Visier, die anderen Hoffnungen oder Lebensfreude geben. In Foren, in denen es um Alternativmedizin geht, sind sie fest etabliert und unentwegt bemüht, in den Dreck zu ziehen, woran andere ihre Hoffnungen knüpfen. Selbst die Homöopathie tun sie als Quacksalberei ab und bezeichnen de facto alle heilpraktischen Methoden als Scharlatanerie. Ebenso werden sie magisch angezogen von allen  Themen, wo es um Außersinnliches geht. Sie wissen alles sofort. Ufo-Erscheinungen sind Wetterballons, Kornfeldkreise stammen von balzend im Kreise fickenden Igeln und den lieben Gott gibt es auch nicht.  Sie sind eine Plage, aber man muss sie nicht bekämpfen oder gar bestrafen, sie zerstören sich ja selber.

Zum Buchautor Michael Werner ("Leben durch Lichtnahrung")

Ich halte ihn nach wie vor für einen aufrichtigen Berichterstatter, der nach meiner Überzeugung tatsächlich nahrungslos lebt, so wie er es sagt. Ich denke aber, dass er in dem Punkt irrt, wo er davon ausgeht, dass dies keine spezielle, sondern eine allgemeine Fähigkeit sei. 

Es fällt auf, dass er zu dem 10-tägigen wissenschaftlichen Test, dem er sich unterzogen hat, keine Angaben zum Anfangs- und Endgewicht macht. Hingegen ist von einem Gewichtsverlust die Rede, der nach den Erläuterungen noch im Bereich des Tolerierbaren lag, ohne die Beweiskraft der  "Nahrungslosigkeit" zu gefährden. Wäre das der Fall gewesen, hätte man den Versuch um weitere 3 Tage verlängert, so schreibt Dr. Werner. Trotzdem bleibt die Frage, warum um das Gewicht solch ein Geheimnis gemacht wurde. Vielleicht wollte oder durfte er den Ergebnissen nicht mit Zahlen vorgreifen? Dass die wissenschaftliche Studie vom Oktober 2004 (die eigens von der Ethikkommisson  genehmigt werden musste) bisher dem Vernehmen nach nicht veröffentlicht wurde, muss nichts bedeuten. Das braucht Zeit. Verheimlichen oder verschweigen ließe sich das Ergebnis ohnehin nicht, Michael Werner ist oder war nur Versuchsperson und nicht Initiator oder Auftraggeber. 

Auffallend ist für mich auch, dass in weiteren Erfahrungsberichten, die im Buch genannt werden, eigentlich keine durchgehende Erfolgslinie zu erkennen ist. Im Gegenteil!

1. Benno Waldbeck hat "ab und zu" Nahrung zu sich genommen und das regelmäßige Essen nach 4 Monaten wieder begonnen, wegen Gewichtsverlust.

2. Sonja Hartmann hat den Lichtnahrungsprozess nach 1 Jahr wiederholt und beide Male direkt danach wieder gegessen.

3. Angela-Sofia Bischof hat es zweimal versucht und nach dem Prozess beide male abgebrochen, wegen Gewichtsverlust.

4. Günther Becker hat es versucht, aber danach mit Speiseeis und Bonbons angefangen.

5. Catherina Zimmermann hatte kurz nach dem Lichtnahrungsprozess Gewichtsverlust und eine Ohnmacht und hat wieder angefangen Früchte zu essen.

6. Ingrid Axenbeck hat den Prozess durchgeführt, macht aber keinerlei Abgaben über die 21 Tage hinaus.

7. Wiltrud Schmidt berichtet, aber hat den Prozess offenbar gar nicht durchgeführt. Erwähnt Honig, Honigbrot, Gemüsesäfte, Gemüsebouillon. ???

8. Clio Osman hat irgendwann nach dem Prozess Suppenbrühen getrunken und einige Wochen danach wegen Gewichtsverlust wieder gegessen.

9. Peter Zollinger wurde kurz nach dem Prozess ein mal "schwach" und aß. Nach 3 Monaten, so schreibt er, isst er wieder regelmäßig. (unklar, ab wann)

10. Gertrud Müller hat nach dem Prozess 2 Wochen durchgehalten und sich dann "von anderen" zur Rückkehr zum Essen überreden lassen.

 

Zusammenfassung

Man kann aus diesen Berichten gar keinen Schluss ziehen, außer wohl, dass es für Michael Werner keine anderen, seriösen Berichte gab, die besser abgelaufen wären, als die genannten. Alle haben entweder während oder nach dem 21-Tage-Prozeß abgebrochen oder sich ernährt. Da die Getränke nicht erwähnt werden, muss man sagen, dass jeder Gesunde sich notfalls monatelang von ausreichend Fruchtsäften ernähren kann. Dazu braucht man den Lichtnahrungsprozess nicht.

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24.03.2006, 14. Tag
Das Befinden ist gut. Blutdruck und Puls normal. Die Infektion im Rachen ist zurückgegangen. Wieder etwas Gewichtsverlust, trotz großer Trinkmengen (7 Liter am Vortag). Mit 67,6 kg liege ich 2 kg unter dem Vergleichswert des ersten Versuches im September.  Morgen endet die spartanische Woche der 20 % Säfte und es folgt die dritte, letzte Woche mit 40 %. Ich hoffe, dass ich dann mein Gewicht halten kann.

Einsicht: Nicht die Erkenntnis des Irrtums war das Ziel, sondern die Erfahrung dieses Weges. Der Lichtnahrungsprozess ist für mich gescheitert, weil die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Somit stand das Ergebnis von vornherein fest. Aber ohne die Erfahrung wäre es schwebend geblieben, als eine Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit. Ich hätte es als Wunschvision und auch als unerledigte Aufgabe stets vor mir gehabt. 

Etwas, das ich "meine 2. Ebene" nennen möchte, ist heute wieder da. Ich kann wieder "neben mich treten" und den Augenblick reflektieren. Das und zahlreiche andere subtile Dinge lassen mich erahnen, dass insgesamt etwas sehr Bedeutsames  durch dieses lange Fasten ausgelöst wird. Ich denke, dass ich die letzte Woche auch noch schaffen werde. 

Mein Gewicht heute morgen: 67,6 kg

Nachmittags stelle ich sehr große Konzentrationsschwierigkeiten fest. Kann einfache Rechenaufgaben nur schwer lösen. Das Problem ist aber bekannt. Was neu ist, sind heftige Anfälle von depressiven Stimmungen, die nach einer Schlaf- und Ruhepause wieder verschwinden. Körperlich hingegen keine Besonderheiten, außer der Sehschwäche. Ich werde morgen entscheiden, ob ich das weiter konsequent durchziehe. Eventuell werde ich teilweise von Frucht- auf Gemüsesäfte umsteigen.

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25.03.2006, 15. Tag
Befinden gut, Blutdruck und Puls normal. Ich fühle mich belastbar und denke, ich kann den Lichtnahrungsprozess nach den Anweisungen mit Fruchtsäften fortführen. Die Sache "Lichtnahrung" betrachte ich zwar als für mich persönlich gescheitert,  aber es soll nicht an der Konsequenz zur Durchführung mangeln. Außerdem zeichnen sich - wie schon beim ersten Versuch im September - deutlich positive Entwicklungen ab. Der Blutdruck allgemein ist herunter gegangen. Der Herzschlag fühlt sich nicht mehr hart und eckig, sondern rund und harmonisch an. Die regelmäßigen, lästigen Herzrhythmusstörungen sind seit Tagen gänzlich verschwunden.  Ab heute Fruchtsäfte 40 %. 200 Gramm Gewichtsverlust gegenüber gestern. 

Mein Gewicht heute morgen: 67,4 kg

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26.03.2006, 16. Tag
Befinden gut, Blutdruck und Puls normal 300 g zugenommen.

Mein Gewicht heute morgen: 67,7 kg

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27.03.2006, 17. Tag
Fühle mich ausgezeichnet. Blutdruck etwas niedriger,  Puls normal. Gewicht gleichbleibend. 

Ich trinke weiterhin nur auf 40 % verdünnte Fruchtsäfte (ca. 6 - 7 Liter tägl.) und nehme sonst nichts zu mir. Da ich mein Gewicht nun halten kann und nicht mehr abbaue, werde ich den Lichtnahrungsprozess voraussichtlich wie geplant durchführen und in vier Tagen abschließen können. Ich stelle erneut fest, dass einige alte Beschwerden gänzlich verschwunden sind. Ich kann wieder auf dem Rücken schlafen ohne Schmerzen. Die Herzrhythmusstörungen sind gänzlich fort. Der Herzschlag fühlt sich angenehm ruhig an. Nachts keine Krämpfe in den Beinen  mehr. Das ist ein Zustand, den ich mir jahrelang gewünscht hatte. Allerdings treten tagsüber bisweilen die schon erwähnten Depressionsschübe auf. Nach etwas Ruhe und Schlaf vergehen sie wieder. Und die Einschränkung der Nahsicht hält sich permanent. Ich führe das auf den Nahrungsentzug zurück. 

Mein Gewicht heute morgen: 67,7 kg

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28.03.2006, 18. Tag
Etwas gestresst. Blutdruck wieder etwas niedriger, Puls gleichbleibend. Etwas Gewicht zugenommen.

Mein Gewicht heute morgen: 68,1 kg

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29.03.2006, 19. Tag
Befinden  gut. Blutdruck und Puls normal. Etwas Gewicht verloren.

Mein Gewicht heute morgen: 67,5 kg

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30.03.2006, 20 Tag
Befinden gut. Blutdruck und Puls ideal. Gewicht nahezu gleichbleibend. Die kurzen Depressionsschübe, die ich vor einigen Tagen immer gegen Mittag hatte, sind seit 2 Tagen nicht mehr aufgetreten. Ich denke, dass sie stoffwechselbedingt sind und bei solchen extremen Fastenkuren in der Norm des zu Erwartenden liegen. Ich fühle mich seit Tagen sehr wohl. Der erreichte Zustand scheint jetzt stabil zu sein. 

Morgen ist der letzte Tag. Ich werde die 21 Tage  ordentlich - ohne Essen - beenden und dann mein Resümee ziehen.

Mein Gewicht heute morgen: 67,4 kg

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31.03.2006, 21 Tag
Der letzte Tag. Ich bin sehr zufrieden, dass ich es geschafft habe. Auch wenn das große Ziel "Nahrungslosigkeit" sich (für mich) als Illusion erwiesen hat. Vor allem bin ich zufrieden, weil die Umstände diesmal von Anfang an nicht günstig waren. Die Erkältung, der Muskelfaserriss noch vor dem Beginn, dann später in der 2. Woche die Erkenntnis, dass es nicht funktionieren wird. Und auch die Depressionsschübe, die stundenweise auftraten, haben nicht gerade zum Gelingen beigetragen. Jetzt fühle ich mich weitaus besser, als je zuvor in den letzten Jahren. Das Fasten scheint eine Generalreinigung für meinen Körper gewesen zu sein. Ab morgen werde ich wieder essen. Aber künftig  in Maßen und nicht mehr alles.

Blutdruck und Puls normal, etwas Gewicht verloren.

Mein Gewicht heute morgen: 67,1 kg

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01.04.2006
Danke allen, die  in Gedanken bei mir waren.

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Resümee

Nachdem ich gegen Mitte der 21 Tage zu der Erkenntnis kam, dass ich persönlich das Ziel "Nahrungslosigkeit über eine längere Zeit zu praktizieren und demonstrieren" nicht erreichen werde, brauche ich jetzt nach Abschluss auch keinerlei zu Versuch machen, so wie im September beim ersten Mal. Es ist eine Sache, die niemals gegen die eigene Überzeugung funktionieren wird. Somit erspare ich mir das.

Wer allerdings sagt, dass dieses Ergebnis doch auf der Hand lag oder gar meint, dass es eine verrückte Idee sei, dem sei zu bedenken gegeben, dass sich die Wissenschaft damit beschäftigt und demnach auch alle daran beteiligten Wissenschaftler verrückt sein müssen. Dennoch ist die Ablehnung verständlich. Es fehlt der Sache an Logik, um eingeordnet werden zu können. Selbst Beweise können daran nichts ändern. 

Meine persönliche Erfahrung: Die Welt ist heute nicht aufgeklärter als zu Zeiten von Galileo. Die Bereitschaft und Offenheit, die eigene Weltanschauung in die Gefahr zu bringen, notfalls als falsch erkannt  und geändert werden  zu müssen, ist heute nicht größer als damals. Und der Kreis der Fanatischen, die nach Andersdenkenden suchen, ist heute nicht kleiner. Es fehlen ihnen nur die Mittel von damals, Folter und Fegefeuer. Sonst ist alles gleich geblieben. 

Ich distanziere mich ausdrücklich von dem esoterischen Schwachsinn, der von Jasmuheen und ihren Nachahmern verbreitet wird. Damit möchte ich nichts zu tun haben und nicht damit in Zusammenhang gebracht werden. Jasmuheen hat das Nötige, die eigentliche "Botschaft", die von anderen stammt, in ihrem Buch "Lichtnahrung" weitergegeben. Das, und nichts mehr, interessiert mich. 

Mein persönliches Befinden: Ich fühle mich ausgezeichnet. Alle körperlichen Beschwerden der letzten Jahre sind soweit dezimiert, dass ich sie nicht ständig gegenwärtig habe, so wie das auf quälende Weise eigentlich täglich der Fall war. Mein Blutdruck hat sich gesenkt, ich habe keine ständigen Herzrhythmusstörungen mehr und auch kein Unwohlsein. 

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Tabelle 11.03. bis 31.03.2006

Lichtnahrungsprozess:  1. - 7. Tag nichts Essen, nichts Trinken, 8. - 14. Tag nur Fruchtsaft 25%, 14. - 21. Tag nur Fruchtsaft 40% 

Datum:

Uhrzeit:

Gewicht:

Blutdruck:

Puls:

Stuhlgang:

Essen:

Trinken-

Tagesmenge:

L/

Tag:

11.03.06

07:00

75,6 kg

143/104

86

nein

nichts

nichts

 

12.03.06

07:00

73,4 kg (-2,2)

144/88

94

nein

nichts

nichts

 

13.03.06

07:00

71,6 kg (-1,8)

156/99

98

nein

nichts

nichts

 

14.03.06

07:00

70,6 kg (-1,0)

139/103

94

nein

nichts

nichts

 

15.03.06

07:00

69,0 kg (-1,6)

145/101

97

nein

nichts

nichts

 

16.03.06

07:00

67,5 kg (-1,5)

140/99

103

nein

nichts

nichts

 

17.03.06

07:00

00:00

66,5 kg (-1,0)

65,9 kg (-0,6)

129/99

147/95

97

86

nein

nichts

nichts

 

                 

18.03.06

07:00

67,5 kg (+1,6)

117/81

91

nein

nichts

Fruchtsaft 25%

8,0 L

19.03.06

07:00

69,1 kg (+1,6)

? (Arrhythmie)

?

nein

nichts

Fruchtsaft 25%

4,75 L

20.03.06

07:00

69,3 kg (+0,2)

? (Arrhythmie)

?

ja,

nichts

Fruchtsaft 25%

5,0 L

21.03.06

07:00

68,6 kg (-0,7)

113/82

103

nein

nichts

Fruchtsaft 25%

6,0 L

22.03.06

07:00

68,5 kg (-0,1)

110/86

84

nein

nichts

Fruchtsaft 25%

5,0 L

23.03.06

07:00

67,9 kg (-0,6)

128/94

84

ja

nichts

Fruchtsaft 25%

7,0 L

24.03.06

07:00

67,6 kg (-0,3)

104/88

102

nein

nichts

Fruchtsaft 25%

8,2 L

                 

25.03.06

07:00

67,4 kg (-0,2)

103/82

86

nein

nichts

Fruchtsaft 40%

7,0 L

26.03.06 07:00 67,7 kg (+0,3) 119/89 101 nein

nichts

Fruchtsaft 40%

6,0 L

27.03.06 07:00 67,7 kg (+/-0) 95/78 101 nein

nichts

Fruchtsaft 40%

5,0 L

28.03.06 07:00 68,1 kg (+0,4) 86/67 (?) 101 nein

nichts

Fruchtsaft 40%

7,0 L

29.03.06 07:00 67,5 kg (-0,6) 106/86 99 nein

nichts

Fruchtsaft 40%

5,0 L

30.03.06 07:00 67,4 kg (-0,1) 103/88 89 minimal

nichts

Fruchtsaft 40%

5,5 L

31.03.06 07:00 67,1 kg (-0,3) 98/97 102 ja

nichts

Fruchtsaft 40%

6,0 L

                 
Abschluß                
01.04.06 07:00 67,5 kg (+0,4) 100/82 98  

 

normal Essen/Trinken

 

                 
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